Erstmals virtuell ausgetragen: Die Niederbayerische Rallye-Meisterschaft

Blick in ein Simracing-Cockpit
Blick in ein Simracing-Cockpit

 

Not macht bekanntlich erfinderisch, beschleunigt die Suche nach und das Finden von Alternativen. So geschehen auch in den Niederbayerischen MaierKorduletsch Motorsport-Meisterschaften (NBM). Seit 1984 schon besteht diese Motorsport-Serie, die sich vom Beginn weg dem Rallye- und Automobilslalomsport widmete, 1992 kam mit großem Erfolg Kartslalom dazu. Jahr für Jahr wurden Sieger und Platzierte jeweils im November vor bis zu 500 Gästen in würdigem Rahmen geehrt. Bis das Jahr 2020 und mit diesem die Corona-Pandemie kam, was zur Vollbremsung zwang. Die Meisterschaft musste in allen drei Sparten abgesagt werden, von ursprünglich 50 geplanten Veranstaltungen konnten unter strengen Auflagen gerade noch zwei Automobil- sowie drei Kartslaloms durchgeführt werden, bei Rallyes drehte sich sogar überhaupt kein Rad.
Damit konnte und wollte sich niemand abfinden, schon gar nicht die Rallye-Fraktion. Eine Alternative musste her! Stefan Bretzner vom organisierenden Arbeitskreis der NBM baute die Niederbayerische Rallye-Meisterschaft kurzerhand virtuell nach. Um die Teilnahme auch mit einfachem Equipment zu ermöglichen, stützte er sich dabei auf die bekannte Simulation Dirt2 von Codemasters. Obwohl nur über die üblichen Social Media Kanäle beworben, beteiligten sich an der Erstauflage 75 Simracer, die für das Abspulen der sieben Wertungsläufe jeweils ein Zeitfenster von einer Woche hatten. Zu absolvieren galt es den NBM-Mix aus Sprints, kurzen und langen Rallyes wie der ADAC 3-Städte-Rallye, zu meistern waren – wie im realen Ablauf – selektive Asphalt- und Schotterprüfungen. Den Sieger-Lorbeer sicherte sich am Ende Michael Muckenschnabel. Das Mitglied des AC Deggendorf wuchs direkt im Motorsport auf, begann mit Kartslalom, setzte seine Karriere anschließend im Automobilslalom fort. Christian Niegel und Alexander Grohs, selbst aktiver Rallyepilot, belegten die Plätze zwei und drei des finalen Rankings.
Dieses erwähnte Erfolgs-Trio darf sich über außergewöhnliche Preise freuen. Über Mitfahrten in drei echt hochkarätigen Rallye-Boliden bei Vorbereitungs-Tests. Zur Verfügung gestellt haben diese der dreifache deutsche Meister Fabian Kreim und der zweifache Vize-Meister Dominik Dinkel. Ihre Fahrzeuge gehören der Rally2-Klasse (früher R5) an, verfügen über Allradantrieb und sequentielle 5-Gang-Getriebe, mobilisieren knapp 300 PS und gewaltige 450 Newtonmeter Drehmoment. Etwas weniger Leistung sind es im ART Renault Clio des amtierenden niederbayerischen Meisters Christian Allkofer, aber sein Renner ist bekannt agil und Christian gilt als hervorragender Frontantriebs-Pilot. Mit Spannung ist darauf zu warten, wie die Preisträger die Fahrten auf dem „heißen“ Copilotensitz beurteilen und ihr Vergleich zum virtuellen Drive ausfällt.
Natürlich soll es die Niederbayerischen MaierKorduletsch Motorsport-Meisterschaften 2021 auch „in Echt“ geben. Die Weichen zur 37. Saison sind längst gestellt. Ob der Startschuss zu den 47 Veranstaltungen im April erfolgen kann, muss aus bekanntem Grund leider abgewartet werden. Absolut fest steht dagegen, dass die Serie wie schon 2019 und – mit dem Kurzprogramm – 2020 wieder CO2-neutral sein wird. Das ist ein Novum in Deutschland und wahrscheinlich sogar weit darüber hinaus. Möglich macht dies der Energie-Dienstleister MaierKorduletsch aus Vilshofen, der die NBM schon seit Jahrzehnten vorbildlich unterstützt. Chef Alexander Maier steht voll hinter „meiner Meisterschaft“, gleicht mit seinem zukunftsorientiertem Unternehmen nicht nur die Emissionen der absolvierten Wettbewerbskilometer durch die Förderung zertifizierter Klimaschutzprojekte aus, sondern darüber hinaus auch die für die An- und Abreisen der Teilnehmer. Dafür, dass dabei mit stimmigen Zahlen gearbeitet wird, sorgt und verbürgt sich das Tiefenbacher Ingenieurbüro Plöchinger.
Bleibt zu hoffen, dass 2021 wieder mehr Motorsport stattfinden kann. Denn so schön virtuelles Fahren auch ist, einen vollwertigen Ersatz stellt es für die Aktiven nicht dar, sie wollen wieder auf echte Pisten und zu realem Feeling zurück. Und das so bald wie möglich. Dann werden Simulationen wieder den Hauptzwecken dienen, für die sie ersonnen worden sind: Der Vorbereitung, dem Training der Reflexe und nicht zuletzt dem Zeitvertreib. Aus dem letztgenannten Grund wird es unabhängig davon, wie die Saison 2021 tatsächlich verläuft, die virtuelle Version der Niederbayerischen Rallye-Meisterschaft höchstwahrscheinlich auch im nächsten Winter erneut geben.
Uli Kohl, 22.03.2021

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